Reise

Inhaltsverzeichnis, Übersicht

Zypern

Zypern (griechisch Kypros (Κύπρος), türkisch Kıbrıs, englisch und lateinisch Cyprus)

Flaggen von links nach rechts:
Türkei (Besetzen den Nordteil), Türkische Republik Nordzypern (De-facto-Regime im Norden),
Republik Zypern (De-facto-Staatsgebiet ist der Süden), Europäische Union (alle Zyprioten sind EU-Bürger),
Griechenland (einige Zyperngriechen wollen sich Griechenland anschliessen)

Einreise

Zypern ist zweigeteilt, im Norden befindet sich die Türkische Republik Nordzypern und im Süden die Republik Zypern. Aus völkerrechtlicher Sicht ist der Norden von Zypern allerdings von den Türken besetzt und die Türkische Republik Nordzypern wird daher auch nur von der Türkei als Staat anerkannt, aus Sicht aller anderen Staaten ist es nur ein De-facto-Regime. Nur zwischen dem Nordteil und der Türkei gibt es normale Fährverbindungen. Unsere Fähre legt in Girne in Nordzypern an, dort angekommen fehlt eine Versicherung für das Auto. Die «Grüne Karte» wird im Nordteil nicht anerkannt, da in allen anderen Länder ja nicht einmal ihr Land anerkannt wird. Die Einreise kann in einem Wort zusammengefasst werden: chaotisch. Konkrekt läuft es wie folgt ab: Zuerst erhält man an einem Häuschen am Anfang der Autoschlange einen Zettel für das Auto und muss 20TL dafür bezahlen (Hafengebühren?). Anschliessend kann man in die Halle gehen, dort hat es vor jedem Schalter (Passkontrolle) eine riesen Schlange. Irgendwann sagt einer, dass man für das Auto an einen anderen Schalter, der sich hinter der Passkontrolle befindet, gehen muss. An der Passkontrolle kann man einfach vorbeilaufen zu dem anderen Schalter. Irgendwann ist man zu vorderst und die Person hinter dem Schalter erklärt einem, dass man zuerst eine Versicherung für das Auto braucht, die gäbe es dort wo man den ersten Zettel erhalten hat, sobald man die habe, soll man gleich zu ihm nach vorne kommen und müsse sich nicht nochmals anstellen und dann werde alles erledigt. Also zurück und dort nach der Versicherung fragen. Es sind verschiedene Gültigkeitdauern möglich, wir haben uns für einen Monat entschieden und 67TL bezahlt. Zurück und gleich nach vorne, die Frage ob man auch in den Südteil will, brav mit nein beantwortet. Das Auto wird in den Pass eingetragen (Stempel und Autonummer wird dazu notiert). Er verwendete dazu die Seite 1 in Thomas Pass (also die mit meiner Unterschrift, die für offizielle Ergänzungen gedacht ist). Wir hatten keine Ahnung wo es weiter geht und haben ihn gefragt, er meinte nun sei alles erledigt und er wünscht uns eine gute Reise. Bettina hatte aber noch gar keinen Stempel im Pass, daher gehen wir an einen der anderen Schalter vor dem sich vorher so lange Schlangen gebildet haben und der Polizist stempelt unsere Pässe. Aha, das ist also die eigentlich Passkontrolle, der schickt uns nochmals zum Schalter an dem wir vorher waren. Wieder dort, sah er sich alles nochmals an und meint es sei alles in Ordnung, er verstehe das nicht. Eigentlich klar, er wusste ja nicht, dass wir die Passkontrolle einfach ausgelassen haben und gleich vor seinem Schalter angestanden sind und der bei der Passkontrolle ebenfalls nicht. In Nordzypern kann also im Gegensatz zur Türkei das Auto zuerst einreisen. Wieder draussen kann man aus dem Hafen fahren, davor noch ein kurzer Stopp beim «Custom Controll» und anschliessend kontrolliert ein Zöllner ob das Auto auch wirklich versichert ist und ob hinten auch nur Velos auf dem Bus sind und das Auto wird eingetragen. Funktioniert eigentlich genau so wie in der Türkei, nur braucht man noch eine Versicherung.

«Grüne Linie»

Der Süden betrachtet jegliche Einreise via Nordzypern als illegal. Das ist eigentlich egal, solange man in Südzypern nicht irgendwelche Waren die via Nordzypern eingereist sind ausführen will. Alles muss zwingend wieder zurück über die «Grüne Linie» (wie auch immer, es muss wirklich zurück oder unter Zollaufsicht zerstört werden). Bei den Personen kann dies wahrscheinlich seit dem EU-Beitritt nicht mehr durchgesetzt werden. Wir wollen eigentlich mit unserem Auto im Süden ausreisen, das geht nicht. Für jedes Auto sollte bei der Einreise ein Formular erstellt werden, auf dem vermerkt wird wo es eingereist ist. Die Zöllner sind dazu zu faul, wodurch wir erst bei der dritten Einreise in den Süden die Regeln bzgl. der «Grünen Linie» erhalten und ein entsprechendes Formular. Hätten wir keines erhalten, wäre die Ausreise trotzdem nicht möglich gewesen, da es in Südzypern auch für Autos die in einem Hafen im Süden einreisen ein Formular gibt, allerdings ein anderes. Also wohl so eine Art, wie können wir trotz EU-Beitritt alle die via Nordzypern einreisen, trotzdem noch irgendwie stressen.

Einweg Übergänge

Hat man kein solches Formular für das Auto, kann man bei einer Sovereign Base Areas (SBA) ausreisen, aber nicht mehr einreisen. Die Basen sind britische Hoheitsgebiete, allerdings gibt es zwischen Südzypern und den Basen keine Checkpoints. Kommt man von der türkischen Seite zurück, darf der Brite der einem kontrolliert nicht reinlassen, da nur südzypriotische Zöllner ein Formular für das Auto ausfüllen dürfen und somit eine (Ausnahme-) Einreisebewilligung für ein «illegal» eingereistes Auto ausstellen können.

Konsequenzen

Solange man nicht mit einem Auto in den Norden einreisen und im Süden ausreisen will, kann einem die «Grüne Linie» egal sein. Der Übertritt ist absolut problemlos und die Stempel vom Nordteil kann man auf einem Visa-Zettel sammeln, damit der Pass nicht voll wird.

Ein VW-Bus ist so wichtig wie die Unterschrift des Passinhabers bzw. mindestens eine offizielle Ergänzung Wert. Unser Bus wurde auf Seite 1! in den Pass eingetragen. Die Stempel an der «Grünen Line» kommen auf einen Visa-Zettel, wird hinten und vorne vollgestempelt.

Wenigstens das Bier aus dem Süden verträgt sich ohne Probleme mit dem aus dem Norden.

Allgemeins

Linksverkehr

Auf Zypern herrscht Linksverkehr, es ist einfacher links zu fahren als man denkt. Aber trotzdem sollte man immer daran denken Links zu fahren, auch wenn kein Verkehr herrscht!

Campingplätze

Im Moment (November und Dezember) haben nur zwei Campingplätze offen. Der «Governors's Kalymnos Beach Camp» besteht beinahe nur aus Dauerplätzen, schrecklich und der «Feggari Coral Bay» liegt immerhin relativ schön in einem Olivenhain. Da sich beide im Südwesten der Insel befinden, übernachten wir auch einige male bei Picnic-Plätzen (haben ein WC und fliessendes Wasser), auf Parkplätzen oder einfach irgendwo im Freien.

Stehen nur nicht dort wo man sie brauchen würde.

Linksfahren, einfach bei Verkehr, …

… aber ja nicht vergessen wenn kein Verkehr herrscht.

Picnic-Platz bei Troodos

unser Badezimmer bei einem Picnic-Platz

auch in Zypern ist die Weihnachtsdeko winterlich.

Nikosia

Nikosia (auch Nicosia, griechisch Lefkosía Λευκωσία, türkisch Lefkoşa, altgriechisch Lēdra Λήδρα) die geteilte Haupstadt im Zentrum der Mittelmeerinsel, mit rund 100'000 Einwohner beinahe hälftig Verteilt auf den Nord- und Südteil der Stadt.

Lefkoşa (Nordteil) und …

… Lefkosía (Südteil)

Südwestküste


Pelikan am Strand in Limassol

Bucht in Coral Bay

Aya Kyriakí in Paphos

Bäder des Adonis oberes Becken und …

… unteres Becken

Petra Tou Romiou

Avgas Schlucht

Die Avgas Schlucht liegt acht Kilometer nördlich von der Agios Georgios. Den Parkplatz erreicht man nur über eine Schotterstrasse. Die Avgas Schlucht ist Zyperns schönste Schlucht, die man alleine oder auf geführten Touren durchwandern kann. Im Winter führt der Avgas Wasser, er mündet beim Strand von Toxeftra ins Mittelmeer. Der Wanderpfad führt durch dieses steinige Bachbett, in dem Platanen, Schilf und Oleander wachsen.

Avgas Schlucht …

… zum Teil bleibt wenig Platz um trocknen Fusses druchzukommen …

… oder es muss über grössere Steine geklettert werden.

Akamas (Halbinsel)

Die Halbinsel Akamas ist ein Naturschutzgebiet voller farbenfroher Schönheit. Reiche Vegetation wuchert auf zerklüfteten Felsen, fast 190 Vogelarten brüten hier, ebenso wie Riesenschildkröten und verschiedenste Reptilienarten. Schmetterlinge flattern durch die fast unberührte Gegend, Eukalyptusbäume duften, Zypressen ragen in die Höhe, einsame Strände laden zum Baden ein. Hier sollen sich einst die Göttin Aphrodite und der wunderschöne Jüngling Adonis kennengelernt und ineinander verliebt haben, nachdem er nach der Jagd von einer Quelle getrunken hatte. Und noch heute verfällt angeblich jeder, der vom «Brunnen der Liebe» trinkt, rettungslos der Person, der er danach als erstes sieht. Also Vorsicht, damit es nicht den/die Falsche/n trifft! Auch das Bad der Aphrodite befindet sich auf der Halbinsel, das Bad ist eine Art Grotte mit etwas tropfendem Wasser in dem man nicht baden darf.

Bad der Aphrodite

Felsiges Ufer mit klarem, blauen Meer

Kieselstrand …

… mit klarem Wasser

Troodosgebirge

Das Troodosgebirge, ist mit dem Mount Olympus die höchste Erhebung (1960m.ü.M.) und ein beliebtes Ausflugsgebiet der Zyprioten. Wenn es in der Ebene sehr heiss ist im Juli und August, bietet sich das Gebirge für etwas Abkühlung an. Im Troodosgebirge findet man sogar Skilifte, da es dort im Winter des öfteren zu Schneefällen kommt. Neben dem Kloster Kykkou lohnt sich auch die vielen reizvollen Bergdörfer zu besuchen zum Beispiel Omodos.

Kloster Kykko

Westlich von Pedhoulas liegt Kykko, Zyperns berühmtestes Kloster. Auf einsamer Höhe von 1140 Metern schmiegt es sich an den Hang eines Bergrückens. Gegründet wurde es im 12. Jahrhundert, doch nach einem Brand wurden 1813 sämtliche Gebäude neu erbaut. Dazu gehören eine Kirche, die im Inneren komplett bemalt ist, ein Museumsgebäude mit unbezahlbaren Kunstwerken und Wandelgänge. Zwei Innenhöfe des Klosters sind mit prachtvollen Mosaiken auf Goldgrund geschmückt, was wie alles andere hier vom sich ständig mehrenden Reichtum des Klosters zeugt. Die wichtigste Reliquie ist eine Marien-Ikone, die Lukas gemalt haben soll und die eine der drei noch verbliebenen Ikonen ist, die angeblich von der Hand des Heiligen stammen.

Omodos

Das Dorf Omodos liegt am Fusse des Gebirges inmitten von Obstplantagen und — wie sollte es anders sein — Weinbergen. Sein Marktplatz soll der schönste von ganz Zypern sein, hier gibt es romantische Häuschen, Geschäfte, Cafés, eine mittelalterliche Weinpresse und natürlich Tavernen. Im Kloster des Heiligen Kreuzes kann man eine Pause von der Weinverkostung einlegen und diverse Reliquien besichtigen, zum Beispiel einen Splitter des Christus-Kreuzes.

Moni Panagias tou Kykkos Klosterhof und …

Turm am Hang.

Odomos mit Tavernen …

… Restaurants und Souvenirläden.

Famagusta (griechisch Ammóchostos (Αμμόχωστος), türkisch Gazimağusa, auch Mağusa)

Famagusta ist eine Hafenstadt an der Ostküste Nordzyperns. Die Altstadt umgibt eine noch weitgehend original erhaltene Festungsmauer aus dem 16. Jahrhundert. In der Altstadt war der Palazzo del Provveditore der Amtssitz des venezianischen Stadtkommandanten, heute eine Ruine. Diesem benachbart befinden sich die Ruinen eines Franziskaner-Klosters. Das heutige Zentrum der Altstadt bildet die Lala-Mustafa-Pascha-Moschee, sie entstand kurz nach der Eroberung der Stadt auf den Grundmauern der zerstörten St. Nikolaus-Kathedrale, diese war eine 1326 von französischen Baumeistern als dreischiffige Basilika errichte Hauptkirche der Lusignan.

Lala-Mustafa-Pascha-Moschee, die frühere St. Nikolaos-Kathedrale

St. Georg-Kirche der Griechen (1360)

Ruinen von Salamis

Das antike Salamis war einst die grösste und reichste Stadt Zyperns, und selbst die Reste der Stadt vermögen noch mit ihrer imposanten Erscheinung zu beeindrucken. Vor allem das römische Amphitheater, in dem rund 15'000 Zuschauer Platz fanden, vermittelt einen guten Eindruck von der Grösse und Bedeutung der Stadt. Von den oberen Reihen aus hat man einen phantastischen Ausblick über die Ruinen, die zwischen Pinienhainen und Sandstrand verstreut sind, und kann erahnen, welche Ausdehnung Salamis einst gehabt haben muss, bis zu 100'000 Menschen lebten hier. Ausser dem Theater kann man unter anderem auch Königsgräber, das Thermen-Gymnasium mit Marmorsäulen, Toilettenanlagen und die Reste frühchristlicher Basiliken besichtigen.

Salamis …

… mit dem Amphitheater

Karpaz (Halbinsel)

Die Halbinsel ist ~80km lang und ~10km breit an der Spitze im Nordosten befindet sich das Kap Apostolos Andreas. Ein Teil der Insel ist ein Schutzgebiet für verwilderte Esel (türkisch Dipkarpaz Milli Parki). Die Strände des Karpas sind wichtige Brutstätten der bedrohten Caretta-Meeresschildkröte. Einer der grössten Strände befindet sich in der Nähe von Rizokarpaso und ist ungefähr drei Kilometer lang. Der «goldene Strand» mit einer Breite von mehreren hundert Metern und tollen Sanddünen an den Rändern bietet viel Platz, sodass man selbst in der Hochsaison Juli und August immer ein gutes Plätzchen findet. Ausserhalb dieser Zeit ist er nahezu menschenleer und dient den Caretta-Meeresschildkröte als fast ungestörter Brutraum.

Unser «Stellplatz» kurz vor dem Kap Apostel Andreas (bei den Flaggen)

Blick vom Kap Apostel Andreas zurück Richtung «Stellplatz»

Esel im Schutzgebiet

Spuren im «goldenen» Sand

Düne und Bucht nur für uns alleine

Hala Sultan Tekke

Die Moschee war einst das wichtigste islamische Heiligtum Zyperns. Erbaut wurde sie an der Stelle, an der Imm Haram, eine Verwandte des Propheten Mohammed, im Jahre 649 beim ersten Eroberungszug der Araber auf Zypern vom Maultier gefallen und gestorben sein soll. Ihr Grab wurde zu einer Wallfahrtsstätte, die nie in Vergessenheit geriet — selbst im 19. Jahrhundert erinnerten sich die Türken noch an das Ereignis und errichteten die Moschee. Heute ist sie zwar noch immer eine wichtige islamische Pilgerstätte, doch für die Touristen vor allem ein beliebtes und exotisches Fotomotiv, mit Palmen und — zumindest im Winter — Flamingos als Beigabe.

Hala Sultan Tekke (Moschee)

Palme bei der Moschee

Flamingos im Salzsee

Rückfahrt

Da eine Ausreise via Limassol nicht möglich ist entscheiden wir Emils Spruch «ussäfahrä, heifahrä!» (aus «der Parkierer») in die Tat umzusetzen. Wir fahren nach Girne fragen nach einem Fährbillett für den nächsten Tag und uns wird mitgeteilt wir sollen um 10 Uhr im Hafen sein, dann entscheiden sie ob sie überhaupt fahren. Die letzten Tage waren sehr stürmisch. Das Billett gibts um 10 Uhr um 12 Uhr sollte das Schiff abfahren und um 13 Uhr fährt es dann auch wirklich ab. Die See ist immer noch sehr unruhig und Thomas beschäftigt sich während der achtstündigen Überfahrt mit übergeben über die Backboard- und Steuerboardreling. Die Türken an Board sind alle sehr hilfsbereit und versorgen einem dabei mit Taschentücher, Wasser, ….

Alle Lastwagen wurden mit Ketten gesichert.

Blick aus der VW-Bus-Schiebetüre, viel Platz blieb nicht übrig.
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