Reise
Inhaltsverzeichnis, Übersicht
Marokko
Eigentlich wollten wir am 17. Februar die Fähre von Algeciras nach Ceuta nehmen, da dort der Stress des Grenzübertritts kleiner sei. Die Billetts gibs nach Reiseführer ohne grossen Preisunterschied bei den zahlreichen Agenturen oder im Hafen. Die Agenturen sind an der Autobahn Richtung Algeciras zu finden und sehen eigentlich wie Imbissbuden aus. Die einfache Fahrt nach Ceuta hätte aber etwas mehr als 100€ gekostet und das Retourbillett Algeciras—Tanger gabs für etwas unter 100€. Also war klar, dass es nach Tanger ging. Der Zettel für das Auto der für den Zoll benötigt wird wurde auch gleich von der Agentur ausgefüllt, mit einem Schreibfehler bei meinem Namen und einem falschen Datum bei der 1. Inverkehrssetzung unseres Bus. Auf dem Billett war unser Bus auch kürzer also 4.5m. Am Hafen hat es dann ein Schild das uns rechts wies nach Tanger, aber dort standen nur Betonelemente. Nach dem wir dort mal etwas ratlos anhielten und auch der hinter uns nicht wusste wohin, erkannten wir in der Ferne einen Mann mit Regenschirm der uns zuwinkte. Dort hatte es eine Schlange vor dem Euroferry Schalter, aber unser Billett war von Acciona. Das spiele keine Rolle die Gesellschaften gehören zusammen, wurde uns mitgeteilt. Nach einiger Zeit gings durch den Schalter und die Boardingkarten wurden ausgestellt, dannach durch den Spanischen Zoll die kurz einen Blick auf die Pässe warfen und dann wieder in eine Schlange in der man auf das Verladen wartet. Die drei Decks des Schiffes wurden dann gefüllt, in dem man auf dem Deck nach hinten fährt wendet und dann parkieren kann (die Schiffe habe nur eine Verladelucke). Die wirkliche Länge des Fahrzeug interessierte niemanden, noch weniger die Höhe. Die Marokkaner schichten ihr Gepäck daher auch kunstvoll auf das Dach. Auf dem Schiff selber gibts dann mit dem ausgefüllten Einreisezettel den «Einreisestempel» von Marokko. In Tanger selber ist dann der eigentliche Zoll. Dort braucht man noch einen Stempel auf den Zettel für das Auto. Der Zollbeamte sollte die Nummer die in den Pass gestempelt wurde auf den Zettel für das Auto schreiben und das war dann, zumindest nach einigen Webseiten. Am besten schreibt man wohl die Nummer selber auf den Zettel und wartet dann einfach. Wir haben sie nicht drauf geschrieben und gewarteten. Da ich das erste mal in Marokko sei müsste ich noch zur Polizei, hiess es dann. Nach dem die gefunden war, fragte der Polizist mich ob es mein Auto sei und tippte etwas in seinen Computer und meinte das sei alles. Er gab mir nichts, noch wollte er mehr sehen als den Pass. Wieder unten wollte sie mich nochmals zur Polizei schicken, hää? Also mal etwas weglaufen, mal einen anderen Einreisenden Fragen wie das hier läuft und die Antwort erhalten einfach warten. Blöderweise sind es am Zoll drei Spuren und die mittlere wird frei gehalten, wodurch es einem auch nichts nützt, wenn man zuvorderst ist. Irgendwann kam dann der Zollbeamte mit den Zettel von unserem Bus wieder schrieb die Nummer aus dem Pass ab, ging wieder und kam dann irgendwann wieder und gab mir die gestempelten Zettel. Das mein Name falsch geschrieben war auf dem Zettel interessierte ihn nicht. Dann kann man weiterfahren, komischerweise wird man dann nicht nochmals kontrolliert, ob man auch einen abgestempelten Zettel für das Fahrzeug hat. Mal sehen wie die Ausreise wird, irgendwie wird wohl auch dass dann klappen.
Tanger
In Tanger selber wollten wir möglichst schnell auf den Campingplatz, dank den Openstreetmapkarten auf dem Navi und den Koordinaten des Campinplatz ging das ohne all zu grosse Probleme. Unser Navi (Garmin Nüvi 765) arbeitet also auch mit den Openstreetmapkarten ohne Probleme. Nur im Velomodus taugt es nicht all zu viel (es wäre aber ideal um mit Roman ans Meer zu fahren). Auf dem Campingplatz traffen wir dann auf ein paar Deutsche die auch gerade mit der Fähre von Algeciras gekommen sind und nach Tanger wollten und daher auch ein Billett dort hin hatten. Im Hafen wurden sie dann allerdings mit allen anderen Wohnmobilen auf die Schnellfähre nach Ceuta geschickt und kamen dann dorthin mit dem Billett nach Tanger.
Richtung Süden
Das Wetter war auch hier nicht viel besser als in Spanien nur etwas wärmer, es hat viel geregnet und gestürmt und es war immer recht kühl.
An einem Ort hat eine Frau am Abend auf dem ganzen Campingplatz das Laub
zusammen gewischt. In der Nacht hat es so fest gestürmt, dass am Morgen noch mehr Blätter und Äste am Boden lagen, wie vor ihrer Arbeit.
Wir entschieden uns, so schnell wie möglich in den Süden zu fahren.
«Bucht mit goldenem Sand»
Am 22. Februar kamen wir in der Nähe von Agadir (Atlantikküste) an. Hier bleiben wir ein paar Tage und geniessen das noch schöne und warme Wetter bis wir in den Atlas stechen.
Immer wieder treffen wir Deutsche, Engländer und ab und zu auch Schweizer. Es ist spannend zu hören und zu sehen wie andere Reisen oder einfach im Süden überwintern. Gestern trafen wir die Deutschen die in der gleichen Fähre nach Marokko kamen wie wir. Man trifft immer irgendwo wieder die selben Leute. Das Deutsche Ehepaar, das in Ceuta anstelle Tanger ankam, haben wir bereits zweimal wieder getroffen.
Auf der Fahrt vom Norden Marokkos bis hier nach Agadir haben wir vieles gesehen, Leute mit Esel, Frauen die auf dem Feuer kochen und im Vorhof der Häuschen in Eimer Wäsche waschen. Aber auch Orte an denen die Leute fast wie wir wohnen und arbeiten. An allen Orten auch wenn sie noch so abgelegen sind hat es Menschen. Die Menschen sind sehr aufdringlich, nirgends kann man einfach anhalten und die Gegend geniessen, ohne dass man (ungebetenen) Besuch bekommt. Das Land (landschaftlich) ist sehr schön und im Moment auch sehr grün durch den vielen Regen. Es haben sich Seen gebildet wo normalerweise nur Wiese wäre.
Wir sind gespannt wie die Gegend im Atlasgebirge ist und freuen uns auf die Wüste.
Wir haben uns einige Zeit auf dem «Camping Atlantica Parc», einer der grössten Campingplätz in Marokko, vom Kulturschock erholt.
Dannach ging es weiter nach Süden Richtung Tiznit, allerdings war dort der Campingplatz voll und wir fuhren gleich weiter Richtung Tafraoute. Die Strecke dort hin führt durch wunderbare Felsformationen und vorbei an blühenden Mandelbäumen.
Bereits nach Einbruch der Dämmerung erreichten wir dann endlich den Campingplatz, kurz nach dem deutschen Paar im alten Mercedes Bus, die wie wir mit ihrem Bus den Pass hinaufgekrochen sind.
Tafraoute liegt in einer schönen kleinen grünen Hochebene.
Wir erkundeten am nächsten Tag zu Fuss die Umgebung und machten uns dann auf den Weg weiter Richtung Tata.
Dörfchen
Felsen und Büsche am Strassenrand
Aussicht mit Dörfern
Aussicht auf dem Weg nach Tafraoute
Abendstimmung auf dem Weg nach Tafraoute
Umgebung von Tafraoute
Dorf Tafraoute
Wir waren bereits etwas spät dran als wir Tafraoute verliessen (Spaziergang, plaudern mit dem deutschen Paar,…).
Toll an marokkanischen Campinplätzen ist, dass es egal ist zu welcher Zeit der Campinplatz am Abreisetag verlassen wird.
Der nächste angepeilte Campingplatz fanden wir aber nicht und somit ging es gleich weiter. Als dann nur noch Steine auf der Strasse lagen dachten wir zuerst nun müssen wir umkehren und kämen nie mehr vor der Dunkelheit an unser Ziel. Nach dem wir uns die Stelle zu Fuss angesehen haben, war dann aber klar das unser Bus mit uns da durchkommt. Beim nächsten mal gings dann gleich ohne nachsehen über die Steine/Piste.
In Souk-Tleta-et-Tagmoute hatte es dann tatsächlich so was wie ein Campingplatz, eigentlich ist es nur ein Platz bei einer Herberge. Aber das Tajine war gut, die Dusche warm und das WC in Ordnung.
Mandelblüten
Mandelbäume
Aussicht
Felssturz
Oase
Piste durch das Bachbett
Wüste
Kilometer lang ging es durch die Wüste, nur zwischen durch kam ein Auto entgegen und die Marokkaner oder wer sonst auch kam grüsste vor dem Kreuzen mit der Lichthupe.
Unser Ziel war aber die Sahara bei M'Hamid. Der Weg dorthin wäre direkt via Piste möglich gewesen, wir fuhren aber weiter auf der doch meistens asphaltierten Strasse nach Norden über einen Hügelzug nach Agdz. Dort hat es bei einem renovierten Kasbah einen hübschen Campingplatz.
Strasse durch die Wüste
Kasbah im Palmeraie von Agdz
Einer der Innenhöfe der Kasbah
Nun wollten wir aber endlich den endlosen Sand und die sternenklaren Nächte erleben. Also fuhren wir direkt Richtung Süden nach M'Hamid. In M'Hamid dem letzten Dorf vor den Wüste erzählte man uns dann, man könne nicht weiterfahren wegen dem Sand und so und man sollte doch zuerst einmal ein Kaffee nehmen (in seinem Kaffee). Inzwischen hatten wir uns aber an die Eigenheiten der Marokkaner gewöhnt und fuhren trotzdem weiter. Da die Dünen aber vor dem Dorf schöner waren kehrten wir um und wählten einen «Campingplatz» vor dem Dorf. Zu Fuss gings dann zu einem zerfallen Kasbah und zu Unmengen von Sand aus welchem zwischen durch Palmen und gelbe Blumen schiessen.
In der Nacht kamen dann die tausenden von Sternen am Himmel bis hinunter zum Horizont zum Vorschein (leider nicht wirklich Foto tauglich). Am nächsten Tag gings dann wieder durch das Dorf Richtung Wüste zum «letzten Campingplatz vor der Wüste». Der «Touri-Fänger» im Dorf, vom Vortag, lächelte diesesmal nur noch. Wieder etwas durch die Wüste gewandert und viel Sand und ein paar Spuren gesehen.
«Dünen»
«Sand»
Zerfallende Kasbah
Esel beim Kasbah
Blume im Sand
Palmen im Sand
Mistkäferspur
Sonnenuntergang
Für den Verkauf auf dem Markt (Kamelfleisch, …) in Foum Zguid wurden in der Nähe die Kamele (Überbegriff für Kamel und Dromedar ist Kamel) eingeladen. Damit die Kamele nicht weglaufen, wird ein Vorderbein zusammen gebunden oder auch beide.
Die Kamele können aber auch auf ihren Knien schnell humbeln. Mit Mopeds werden die Kamele dann wieder zurück getrieben, sehr chaotisch und sicher nicht artgerecht. Am nächsten Tag lag dann ein Kamel immer noch dort, ob unbewusst oder bewusst vergessen da verletzt oder krank werden wir nie erfahren.
Auf dem Rückweg legten wir eine Pause auf dem Camping «Oasis Palmier» in Zagora ein, die Plätze zum Campen liegen schön zwischen Palmen.
«Gefesseltes» Kamel
Bus im «Nichts»
Bus bei der «Dunes de Tinfou»
Abendstimmung auf dem Campinplatz
Abendstimmung auf dem Campinplatz
Atlas, Schluchten
Wir sind von Zagora nach Osten gefahren, um uns die Todra- und Dadesschlucht anzusehen.
Südlich der «Todraschlucht» hat es ein paar Campingplätze und am nächsten Tag fuhren wir gleich zu Todraschlucht hoch. Die Durchfahrt der Schlucht kostet ein paar Dirams (5 DH). Neben den senkrecht hochragenden Fels der Schlucht war vorallem der extrem starke Wind der durch die Schlucht zieht sehr eindrücklich.
Todraschlucht
Palmeraie (Palmenhain)
Die nächste Schlucht ist dann mehr ein Tal mit Gesteinsformationen die wie Affenhände aussehen. Der Campingplatz heisst dann auch «Pattes du Signes».
«Affenhände»
Die weiterfahrt nach Marrakech führte uns dann durch den Atlas. Obwohl wir nun schon längere Zeit in Marokko waren gab es immer wieder neues zu entdecken zum Beispiel die Kleider die zum trocknen einfach auf die Felsen gelegt wurden, überladene Fahrzeuge,….
Strasse durch ein Dorf, im Hintergrund der verschneite Atlas
Kastenwagen mit Dachlast
Kleinlaster
Wohnhäuser
Marrakech
Das Wetter war wundervoll und der «Camping le Relais du Marrakech» auch, so dass wir einige Tage ausgespannt haben. Nachdem wir genug von der «Oase» am Stadtrand im nichts hatten, gings auf einen bewachten Parkplatz in Marrakech. In Marroko gibt es in allen grösseren Städten bewachte Parkplätze auf denen man auch übernachten kann. Vom Parkplatz hinter der Kutobia Moschee waren es nur ein paar Minuten zum Zentrum vom Marrakech, dem Platz «Djmaa El Fna». Wir genossen den Aufbau der Stände für das all abendliche «Festbankett».
Die Souks (Marktstrassen) sind eng und ein Landen/Werkstatt reiht sich an den anderen. Alle wollen dir was verkaufen und dich in den Laden locken. Auch nach einem Monat Marroko fanden wir das immer noch nicht so entspannend und am guten Rat eines Deutschen «nur kein Geschäft, ist ein gutes Geschäft für dich» ist mehr als nur etwas dran. Wenn man was kauft, fühlt man sich so oder so am Ende verarscht, aber das geht den meisten Touristen so;-). Da sie wirklich tolle Sachen (Taschen, Lampen, Windlichter, Schuhe, Kleider, Esswaren,…) verkaufen ist das natürlich ärgerlich wenn man was kaufen will.
Nachdem am Abend das «Festbankett» fertig aufgebaut war. Genossen wir die Stimmung beim Essen an einem der «Stände», neben Tajine (Gemüse und Fleich), gibts auch Schafskopf, der ganze Kopf wird serviert. Es wird vor Ort gekocht und über den Ständen entsteht ein riesen Qualm.
Aufbau der Stände auf dem Platz «Djmaa El Fna»
Souks von Marrakech
Köche hinter dem Stand
Qualm über den Ständen, im Vordergrund ein Marokkaner der eine Touristin zum Essen bei «seinem» Stand überreden will.
Naturbrücke, Wasserfälle
Westlich von Marrakech ist die Naturbrücke «Imi N Ifri». Ein Weg führt hinunter zum Fluss und wenn man will kann man auch unter der Brücke hindurch gehen.
Naturbrücke «Imi N Ifri»
Der Wasserfall «Cascades d'Ouzoud» ist auch bei den Marokkaner ein beliebtes Ausflugsziel. Wir waren an einem Sonntag dort und konnten uns somit unter die Marokkanischen Touristen mischen.
Wasserfall «Cascades d'Ouzoud» von oben
Wasserfall «Cascades d'Ouzoud» von unten
Einheimische geniessen das Wasser
Zubereitung von Tajine
Rückreise
Nach den Wasserfällen gings mit einer Übernachtung direkt nach Tanger. Die Ausreise war dann eine Sache für sich. Alles ging ewig lang. Auch für die Ausreise braucht jeder einen Zettel. Hat man die ausgefüllt, kann irgend jemand mit den Pässen und den Zetteln an den Schalter gehen und nach einer Ewigkeit warten auf das Ergebnis der PC-Eingabe des Beamten, gibts die Ausreisestempel in den Pass. Als ich wieder kam, war Bettina mit unserem Bus weg. Nach einiger Zeit fand ich beide in der Schlange vor dem Scanner wieder. Nach dem Scannen kann man auf die nächste Fähre warten und hat somit genügend Zeit zu merken, dass man das Auto auch noch ausführen muss. Das geht aber ohne Warten am nächsten Schalter. Dank Promotionticket müssen wir anschliessend aber noch auf die Fähre einer bestimmten Gesellschaft warten und sind somit erst nach einigen Stunden auf der Fähre Richtung Spanien.
قف
Das einzige arabische Wort das wir lesen und schreiben gelernt haben, trotzdem habe wir keine Ahnung wie man es ausspricht.
Jedes Fahrzeug wird gescannt, da viele Marokkaner versuchen illegal auszureisen.