Reise

Inhaltsverzeichnis, Übersicht

Heimreise

Türkei

Einreise, Taşucu

Am Hafen in Taşucu regnet es und ist kühl, wodurch der «Postenlauf» zum Einreisen nicht so angenehm wie sonst ist. Der eine Zöllner lässt uns dafür sogar in sein Häuschen mit Heizung rein. Nach dem alles erledigt ist fahren wir zum «Akçakıl Camping», das Tor ist aber zu und wir übernachten davor am Rand der Zufahrtsstrasse. Den nächsten Tag verbringen wir auf dem Campingplatz und informieren uns via Internet über die Heimfahrmöglichkeiten, das Wetter und die Fährverbindungen. Die Wetterprognosen sind schlecht und wir haben keine Lust bei diesem kalten regnerischen Wetter weiterhin zu campen. Daher entscheiden wir uns zu versuchen auf Heligabend zu Hause zu sein, um unsere Eltern zu überraschen.

Route

Am nächsten Tag wollen wir zeitig aufstehen und mal sehen wie weit wir kommen. Unsere geplante Route ist direkt nach Norden Richtung Ankera fahren, weiter nach İnstanbul, dann immer westwärts nach Griechenland und durch ganz Griechenland nach Igoumenitsa, von Igoumenitsa mit der Fähre nach Venedig und falls möglich mit unseren Sommerpneus irgendwie via Gotthard nach Hause.
Am nächsten Tag kommen wir gut voran. Auf der Hochebene liegt Schnee neben der Strasse und die Temperaturen sind nur knapp über dem Gefrierpunkt. Beim Eindunkeln sind wir immer noch auf der Hocheben (~1'000m.ü.M.) kurz nach Ankera, da wir aber nicht im Schnee stecken bleiben wollen fahren wir weiter. Bei der Zahlstelle in İnstanbul wird unsere KGS-Karte nicht akzeptiert. Beim Nachfragen stellen wir fest, dass etwas mehr als 1TL zuwenig auf der Karte ist, die Karte aber nur mit mindestens 20TL aufgeladen bzw. nur die ganze Maut bar bezahlt und die Karte auch nicht zurück gegeben werden kann. Unser Bargeld reicht auf jeden Fall für beides nicht und uns bleibt nichts anderes übrig als bei der einen Zahlstelle die keine Schranke hat durchzufahren (immerhin die Kameras filmen das Fahrzeug nur von hinten). Auf der europäischen Seite von İnstanbul verfahren wir uns und kommen auf eine Autobahn die ebenfalls nur mit einer KGS-Karte benutzt werden kann. Da beim erfolgenlosen Zahlen vor İnstanbul nichts abgebucht wurde, ist noch genügend Geld für das kleine Stück Autobahn auf der Karte. Irgendwann nach Mitternacht erreichen wir den Campingplatz «Semizkum» in Silivri stellen uns hin und der Angestellt erscheint kurze Zeit später sogar neben dem Bus. Wir machen ihm klar, dass wir nur schlafen wollen und er ist froh, dass wir keinen Stromanschluss benötigen.
Am nächsten Morgen liegt tatsächlich Schnee am Strand und es schneit ganz leicht. Wir duschen mit 20°C Wasser ihm offenen Sanitärgebäude (brr) und fahren in den 5M-Migros zum Einkaufen. Anschliessend geht es schön langsam weiter bei leichtem Schneeregen Richtung griechische Grenze.

Ausreise

Die Ausreise aus der Türkei verläuft wie üblich, der «Postenlauf» kann an diesem Grenzübergang aber mit dem Auto absolviert werden, von «Drive-Thru-Schalter» geht es zu «Drive-Thru-Schalter» nur beim «Custom Controll» muss kurz ausgestiegen werden.

Viel Schnee bei einer Autobahntankstelle vor İnstanbul.

Schnee am Strand in Silivri beim Campingplatz «Semizkum»

Auch Richtung Griechenland ist Winter, wie sieht es wohl in der Schweiz aus?

Griechenland

Einreise oder die Reise nach «İPTAL» (Teil 3)

Griechenland ist in der EU der Pass von Thomas hat auf Seite 1 einen nordzyprischen Stempel und wir entscheiden uns mit der Identitätskarte einzureisen. Die Passkontrolle ist schnell erledigt und wir kommen zum «Custom Controll». Der Beamte der sehr gut Deutsch spricht, will unsere Pässe sehen. Thomas fragt wieso, reicht ihm aber gleich die Pässe. Er sagt uns er habe uns nach den Pässen gefragt und nicht nach der Identitätskarte. Was ist denn mit dem los? Er durchforstet unsere Pässe und fragt uns ob wir Drogen dabei haben, wir verneinen und sagen ihm, dass wir Wein und Bier dabei haben. Als er nochmals nachfragt müssen wir beim Verneinen etwas lächeln, worauf er nachfragt wieso wir lachen. Bettina gibt dann zur Antwort weil wir keine Drogen dabei haben. Er will noch alle Länder wissen in den wir waren, Thomas beginnt mit Frankreich, Spanien,… bei Finnland, sagt er uns das interessiere ihn nicht. Thomas sagt ihm der Rest kommt ja gleich und zählt die restlichen paar Länder auf. Er meint dann: «aber ihr wart doch in ‹İPTAL›». Thomas versteht «İPTAL» nicht recht und meint, er meint die Geschichte mit dem annullierten Stempel und gibt zur Antwort «wir wollten nach Syrien einreisen, dies ging aber nicht, da wir kein Visa hatten». Wie kleine Kinder werden wir dann aufgeklärt, dass wir ins Gefängnis kommen, wenn wir Drogen dabei haben, er duzt uns dabei. Anschliessend teilt er uns mit, dass er einen Hund holen werde. Mir müssen uns neben den Bus setzen und der Hund kommt. Der Hund ist nass und dreckig und als er auf das Kommando «Sitz» nicht gleich sitzt, bekommt er mit dem Fuss einen Tritt auf den Rücken. Der Hund wirkt verstört, interessiert sich aber nicht für unseren Bus, wird dann aber über die Polster gehetzt und als er immer noch nicht angibt, extra nochmals vorne auf den Beifahrersitz gejagt, weil der Beamte der Meinung ist, oberhalb, irgendwo zwischen Gepäckwanne und Dachhimmel, sei irgendetwas versteckt. Anschliessend macht er sich mit einem grossen Messer am Dachhimmel zu schaffen. Thomas teilt ihm dann mit, dass er die Lampe aushängen könne, dies tut er auch, fummelt noch etwas rum und lässt uns dann endlich in Ruhe. Die Polster sind vom Hund verdreckt und nass, die Küchenkombination mit Dreck vollgespritz, überall kleben Hundehaare, der Bus stinkt nach Hund und selbst der Dachhimmel über dem Beifahrersitz ist mit Dreck vollgespritz. Wir beginnen zu putzen und werden von ihm dann weggeschickt, wir sollen dies nicht hier tun. Einige Meter weiter reinigen wir dann alle Polster, aber selbst am Abend auf dem Campingplatz müssen wir nochmals putzen, da wir doch einiges übersehen haben. Was für einen Unterschied zu den immer freundlichen türkischen Zöllnern (die Fragen einfach nach oder ihre Kollegen wenn sie etwas nicht verstehen) und all den anderen freundlichen Grenzbeamten auf unserer Reise!

Durchreise

Wir übernachten in Alexandroúpolis auf dem gleichnamigen Campingplatz und geniessen die warme Dusche bei der auch mehr als genügend Wasser kommt. Am nächsten Tag fahren wir auf der Autobahn quer durch ganz Griechenland nach Igoumenitsa, während der ganzen Fahrt ist die Temperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt und zwischen durch regnet es zum Teil sogar mit etwas Schnee. Die Fahrt dauert weniger lang als angenommen, die Fähre fährt erst Übermogen und wir suchen uns einen Campinplatz südlich von Igoumenitsa. An unserem verbleibenden Tag sehen wir uns die kleinen Dörfer in der Umgebung an, bevor wir kurz vor Igoumenitsa auf einem Parkpatz übernachten um Morgens um 6 Uhr am Hafen zu sein. Die Boardkarten für die gebuchte Überfahrt gibts im Hafengebäude, unser Schiff kommt direkt aus Patras legt an und um 8 Uhr mit uns pünktlich ab.

Die Strassen sind gut und wir kommen schnell voran.

Stürmisch, aber wieder viel wärmer ist es auf dem Campingplatz «Acrogiali» in Rizá südlich von Igoumenitsa.

Es bleibt noch genügend Zeit um Parga anzusehen.

Kapelle auf der Insel Panagia vor Parga.

Wäre es wärmer hat es hier einige hübsche Buchten zum Baden.

Abendstimmung

Igoumenitsa mit der am Hafen endenden Autobahn.

Die F/B Sofoklis Venizel von ANEK Lines befördete uns nach Venedig.

Italien

Bereits vor 8 Uhr können wir ausschiffen und wir bekommen eine Stunde geschenkt, dürfen dafür aber wieder alle Uhren umstellen. Bereits in der Poebene schneit es leicht und neben den Strassen liegt Schnee.

Ausschiffen in Venedig

Schweiz

Nach den negativen Erfahrungen in Griechenland, wollen wir am Zoll nicht auffallen und kaufen uns auf der italienischen Seite eine Autobahnvignette und reisen nach genau elf Monaten minus ein Tag wieder in die Schweiz ein. Im Tessin suchen wir die drei Pneuhändler, die wir uns rausgeschrieben haben, auf und der Dritte hat offen und sogar die richtige Pneugrösse für unseren Bus an Lager. Mit den neuen Winterpneus geht es direkt nach Gränichen zu Bettinas Eltern, die sehr überrascht und glücklich sind als wir auftauchen. An Heiligabend überraschen wir die Verwandten von Thomas die ebenfalls nichts von unserer Rückkehr geahnt haben.

Neuenhof

Dank

Wir danken allen die virtuell mit uns reisten, uns e-mails schrieben, Tipps gaben, ….

Graffiti auf dem Sockel des Leuchturm am Kap Kormakitis in Norzypern
Inhaltsverzeichnis, Übersicht